Beim Abflug schaust Du nach draußen. Das Fenster ist mit Regentropfen bedeckt und der Himmel ist grau. Es ist ein typischer nordeuropäischer Tag im November!
Nach 4 Stunden, sitzt Du am anderen Ende in einem Taxi. Der Himmel ist blau und die milde Wintersonne hebt die rosa Farbe der Stadtmauer wunderschön hervor.
Der Kontrast ist verrückt. In der Tat, wie ein anderer Taxifahrer uns einige Tage erklärte, ist Marrakesch verrückt!
Wie Ihr aus dem rosa Anker in unserem Logo entnehmen könnt, liebe ich (Kristin) rosa und wir sind ein bisschen verrückt und somit fühlten wir uns sehr Normal in Marrakesch.
Hotel Suite Novotel Marrakech
Wir übernachteten im Hotel Suite Novotel Marrakech in der Neustadt, Ville Nouvelle, wo die meisten der großen Hotels (im Gegensatz zu kleineren Riads) sind. Das kuriose lilafarbene Zimmer war gut. Wir hatten auch eine Mikrowelle im Zimmer, was für uns sehr nützlich war. Im Hotel war auch ein einfacher Fitnessraum und ein großer Pool. Es hatte sogar eine Nomadische Bar was ziemlich cool war. Neben dem Hotel ist das Sofitel Hotel. Die öffentlichen Bereiche des Sofitel Hotels schienen sehr gut.
Klickt hier um die Webseite des Novotel Hotels zu besuchen
Folgt diesem Link um die Webseite des Sofitel Hotels zu sehen
Die Ville Nouvelle wurde im 20. Jahrhundert gegründet, als die Franzosen in Marokko ankamen. Der Aufenthalt in diesem Teil ist gut, um der Hektik der Medina (der Altstadt) zu entkommen. Der Verkehr beim Platz Place de l’Hivernage, wo sich unser Hotel befand, war nicht so schwer und den meisten Lärm, den wir hörten, war das Klick Klack Geräusch von den Calèches (den Pferdekutschen) die Touristen durch die Stadt transportierten.
Für mich ist es schönste Geräusch der Welt. Es regt die Phantasie an und versetzt einen in die Vergangenheit.
Vom Hotel bis zur rosa Stadtmauer, welche um die Medina herum verläuft, sind es zu Fuß nur ca. 5 bis 10 Minuten.
Die Stadtmauer
Die Stadtmauer stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde wegen eines drohenden Angrifs der Almohaden erbaut. Entlang der Stadtmauer sind etwa 20 Tore, die alle unterschiedliche Namen haben, und in der Vergangenheit wurde sie für verschiedene Zwecke verwendet. Zum Beispiel wurden einige von den Herrschern und andere von der Normalbevölkerung benutzt. Die Baumischung der Mauer, heißt Pisé und wird aus Lehm, Stroh und Kalk erzeugt. Die Pigmente in der Erde des Gebietes erzeugen die schöne rosa Farbe.
Obwohl die Mauer nicht gut zur Verteidigung war, ist ihr charmanter Anblick nicht zu leugnen.
Die Koutoubia-Moschee
Beim Gang in die Altstadt sieht man bald Marrakeschs Wahrzeichen und zwar ist das die Koutoubia-Moschee.
Die Minarett der Moschee überragt die ganze Stadt. Der Grund dafür ist ein altes Gesetz von den Franzosen und zwar besagt es, dass kein Gebäude in der Altstadt höher als eine Palme sein darf und kein Gebäude in der Neustadt darf höher als die Minarett sein.
Die Moschee stammt aus dem 12. Jahrhundert und der Name bedeutet Buchhändler-Moschee, denn in der Gegend war früher ein Buchhändler-Markt.
Außerhalb der Moschee sind einige Gärten und die Ruinen der Almohaden-Moschee, die abgerissen wurde, weil die Gebetsnische nicht nach Mekka ausgerichtet war.
Nicht-Muslime können die Moschee oder dessen Minarett nicht besuchen. Allerdings kann man einen tollen Blick über die Stadt von den Dächern der Cafés beim Jemaa El Fna Platz bekommen.
Der Jemaa El Fna Platz
Dieser riesige Platz ist der Hauptmarktplatz von Marrakesch. Der Name bedeutet Versammlung der Toten, was aus der Zeit stammt, als dort Hinrichtungen ausgeführt wurden.
Heutzutage ist es der Ort, wo die Magie passiert.
Einen Moment sieht man die Wasserverkäufer (genannt Gerrab), die in bunten Clownähnlichen Kostümen umherlaufen und im nächsten Moment lächelt ein selbsternannter Zahnarzt einen an. Vor ihm ist ein Tisch, wo er stolz zahlreiche gezogene Zähne präsentiert. Es gibt auch die Affen Trainer, die Heiler und die berühmten Schlangenbeschwörer. Anscheinend sind die Schlangen harmlos, aber nachdem wir hörten, dass einige Touristen vielleicht Salmonellen von ihnen bekamen, entschlossen wir uns, ihnen fern zu bleiben.
Wichtig: Die Schlangenbeschwörer und andere Unterhalter erwarten ein Trinkgeld, das in ihrer Sicht nie genug ist.
Auch wenn man von der Aktion etwas abstand hält, kann man noch viel sehen.
Ich liebte die Ansicht der kleinen Menschengruppen, die gespannt unter den Sonnenschirmen ihre Zukunftsprognosen bekamen.
Besonders in der Nacht gibt es große Menschengruppen, die einem Kreis die Geschichten von den Geschichtenerzählern anhören. Die Geschichtenerzähler lassen das Ende offen und somit muss man wieder kommen um den Ausgang zu hören. Das ist ein schöner Anblick in einer Welt, die mit so vielen Unterhaltungs-Geräten gefüllt ist.
Die ersten Verkäufer am Morgen sind die Orangensaft Verkäufer. Man kann frish gepressten Orangensaft von ihnen kaufen. Am Abend werden dann die Küchenstände mit Sitzgelegenheiten für die Gäste aufgebaut. Die Stände verkaufen verschiedene Arten von Essen. Da wir ständig unterwegs sind, waren wir etwas vorsichtiger und haben dort nicht gegessen. Offenbar soll man dort früh am Abend etwas Essen, denn dann ist es noch Frisch und weil das Besteck und das Geschirr den ganzen Abend lang im gleichen Wasser gereinigt wird.
Autos sind auf dem Platz nicht erlaubt und wenn Ihr in einem nahe gelegenen Hotel oder in einem Riad übernachtet, dann braucht Ihr eventuell einen Portier für den Transport des Gepäcks. Die Portiers transportieren verschiedene Sachen mit Schubkarren in der Altstadt. Oftmals bieten die Hotels/Riads diesen Service für ihre Gäste an.
Was ist die beste Zeit, um den Platz zu besuchen?
Dies hängt davon ab, mit was man zufrieden ist. Uns hat der Platz am Tag und auch ein wenig bei Nacht gefallen. Tagsüber ist es nicht so voll und die Atmosphäre ist etwas entspannter, jedoch kann man viel mehr Drama am Abend sehen. Seid am Abend vorsichtig, denn die Finsternis bietet eine perfekte Verhüllung für die Taschendiebe.
Das Marrakesch-Filmfestival
Wir waren sehr froh, dass das Marrakesch-Filmfestival bei unserem Besuch Ende November/Anfang Dezember 2013 statt fand. Das Festival findet in der Regel in diesem Zeitraum statt. Es wurden mehrere Filme an verschiedenen Orten gezeigt. Die Organisatoren zeigten sogar kostenlose Filme auf einer riesigen Leinwand bei dem Platz. Einige von ihnen waren auch in englischer Sprache, und wir sahen den berühmten Filmproduzenten Martin Scorsese auf der Bühne bevor sein Film Hugo Cabret gezeigt wurde.
Einerseits brachte das Festival etwas von dem Hollywood-Glamour in die staubige wilde Stadt und andererseits gab es uns einen sicheren Ort um beim Platz zu filmen. Dabei hatten wir auch eine sehr komische Erfahrung. Mittendrin näherten sich uns drei junge Männer. Sie ähnelten den Einheimischen und dann fragten sie uns mit Londoner Akzent „Wisst Ihr wo KFC ist?“ Wir konnten es nicht glauben und fragten uns, ob um uns herum irgendwo eine versteckte Kamera war. Wir wussten nicht wo KFC war und verwiesen sie zu einem nahe gelegenen Hotel, jedoch wollten sie nur KFC und hatten viel zu große Angst etwas neues zu probieren!
Das Marakech Film Festival 2014 findet zwischen dem 5. und 13. Dezember statt. Ihr könnt weitere Details auf der Offiziellen Webseite der Veranstalter hier finden (die Webseite ist in französischer & arabischer Sprache, es hängen jedoch überall in der Stadt Poster mit dem Programm!).
Die Suqs
Bei dem Platz gibt es mehrere Eingänge zu den Suqs und das sind die wichtigsten Handelsstände. Sie sind überdeckt, jedoch fließen malerische Lichtströme durch die Holzplatten des Daches.
Man kann dort alles mögliche kaufen, von Teppichen, Hausschuhen, magischen Zutaten oder Kaftans. Der Kaftan ist eine lose Robe welche von Frauen und Männern getragen wird. Sie schützen vor der Sonne und wie sie in der Vergangenheit verwendet wurde, gegen Sand. Diese Gewänder haben oft einen Kapuze und sie erinnerten mich an Magische Gewänder.
Da Weihnachten nur einige Wochen entfernt lag, hofften wir, einige spezielle Weihnachtsgeschenke dort ergattern zu können. Leider war dies nicht der Fall, weil die Verkäufer nicht wirklich feilschten! Letztenendlich kauften wir einige Sachen, aber der Spaß am Feilschen ging durch den übermäßigen Tourismus leider verloren.
Die Saadian Gräber
Kurz vor dem Ende unserer Reise besuchten wir die Saadian Gräber in der Medina. Es ist die letzte Ruhestätte des späten 16. / frühen 17. Jahrhunderts der Saadier-Dynastie. Es ist ein prachtvoll eingerichtetes Mausoleum, was erst in den 1920er Jahren entdeckt wurde.
Die Beleuchtung im Inneren der Grabkammern verleihte dem ganzen eine mystische Atmosphäre. Die Sehenswürdigkeit ist nicht zu groß und somit lohnt es sich für einen kurzen Besuch.
Adresse der Ruhestätte: Rue de la Kasbah, Marrakesch, Marokko
Eintrittspreis: Dhs 10
La Mamounia Hotel
Noch in der Altstadt, aber näher zu unserem Hotel lag das La Mamounia Hotel. Dies ist eines der großen alten Hotels der Welt. Es wurde 1923 eröffnet und seitdem waren dort viele berühmte Gäste. Einer von ihnen war der britische Premierminister Winston Churchill, der dieses Hotel liebte und er beschrieb es als einen wunderbaren Ort. Er malte dort und einige seiner Kunstwerke hängen sogar im Hotel.
Marrakesch ist ein sehr inspirierender Ort und man kann hinter jeder Ecke Geschichten finden. Das Mamounia Hotel ist keine Ausnahme. Wie man das Hotelgelände betritt, wird man plötzlich von der staubigen und verschmutzten Straße in ein kleines Paradies mitten in der Stadt versetzt.
Der Garten des Hotels ist erstaunlich, denn man kann wirklich nichts von der Straße hören. Falls man Zeit hat, dann sollte man es unbedingt besuchen. Wir hatten dort einen Nachmittagstee in der Bar neben dem Garten und die Atmosphäre fühlte sich wirklich sehr toll an.
Jardin Majorelle
Ein weiterer Ort, zum entspannen und der verrückten Stadt zu entkommen ist der Garten Jardin Majorelle. Dieser befindet sich in der Neustadt und da es etwas weiter außerhalb lag, nahmen wir ein Taxi. Der Garten wurde in den 1920er und 1930er Jahren von dem Französischen Künstler Jacques Majorelle angelegt.
In den sechziger Jahren besuchten der verstorbene Modedesigner Yves Saint Laurent und sein Partner Pierre Berget diesen Garten. Sie hatten den Ort sehr liebgewonnen. Als sie einige Jahre später hörten, dass es Pläne für den Bau eines Hotels gab, beschlossen sie, den Garten zu retten und kauften es 1980.
Es ist ein kleiner botanischer Garten mit einer Vielzahl von Pflanzen. Das Kobaltblau der Strukturen im Inneren wie das Haus, was das Villa-Atelier von Jacques Majorelle war, gibt den perfekten Kontrast zu dem Grün. Der Besuch dauert nicht lange, jedoch lohnt es sich dort etwas zu verweilen. Die beste Zeit für einen Besuch ist in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag, wenn die großen Touristengruppen weg sind.
Adresse des Gartens Jardin Majorelle: Rue Yves Saint Laurent , Marrakesch, Marokko
Normaler Eintrittspreis für Erwachsene: DHS 50,00
Normaler Eintrittspreis für das Berber Museum: DHS 25,00
Unter diesem Link findet Ihr die Offizielle Webseite des Gartens Jardin Majorelle (auf Englisch & Französisch)
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