Reisebericht 2 Tage bei den Angkor Tempeln in Kambodscha
Habt Ihr jemals einen Abenteuerfilm angeschaut, der Eure Fantasie so sehr anregte, dass Ihr Euch selber in ein Abenteuer hinein stürzen wollt? Geschichten wie die von Indiana Jones oder Lara Croft in den Tomb Raider Filmen haben die Fantasie mit lebendigen Bildern von vielen Menschen gefüllt.
Wenn man die Tempel von Angkor besucht, dann kann man selber so ein Abenteuer erleben. Besonders die kleinen Tempel wie Banteay Kdei or Preah Khan, sind wirklich toll zu besichtigen, denn dort sind nicht so viele Besucher wie bei den Hauptattraktionen.
Das Angkor Tempel Areal ist wirklich riesig und man findet dort dutzende von Tempelruinen.
Ein Tag zur Erkundung ist einfach nicht genug und je nach Interesse sind 2 bis 4 Tage ein guter Zeitrahmen. Die meisten Leser dieses Artikels kommen von weither und daher ist ein Besuch über einen Tag hinaus wirklich die lange Anreise wert.
Unseren Erkundungsplan der zwei Tage werden wir weiter unten erwähnen, aber vorher möchten wir Euch noch einige nützliche Tipps geben.
Übernachtung
Der Park liegt 5km nördlich der Stadt Siem Reap in Kambodscha. Im Park gibt es keine Hotels und somit übernachten die meisten Besucher in Siem Reap was ein interessanter und lebendiger Ort voller Restaurants, Märkten und verschiedener Übernachtungsmöglichkeiten ist (von regelrechten Hütten bis zum Park Hyatt Hotel).
Wie gelangt man von Siem Reap zu den Tempeln?
An beiden Tagen hatten wir einen Tuk-Tuk Fahrer. Sein Name war Vet und er veranschlagte pro Tag USD 25,00 was scheinbar die Norm während des Zeitraums unseres Besuchs war (es war während dem Chinesischen Neujahrsfest und da ist die Stadt immer sehr gut besucht).
Bevor man losfährt, sollte man die genauen Details mit den Fahrern verhandeln (z.B. wie viele Stunden ein Tag für den Fahrer bedeutet).
Außer den normalen Tourbussen, kann man auch ein Fahrrad mieten, jedoch ist immer viel Verkehr auf der Hauptstraße zu den Tempeln. Die Straßen zu den Tempeln und die Buffet-Restaurants waren gefüllt mit Kleinbussen voller Touristen (hauptsächlich aus China und Korea) und diese fuhren sehr schnell an einem vorbei. Es schien als ob manche dachten, sie würden ein Rennen gegen die anderen Verkehrsteilnehmer machen.
Diese Busse hatten nicht viel übrig für Straßenverkehrssicherheit. Es ging nach dem Prinzip, je größer das Fahrzeug, desto wichtiger ist es und wir wären da sicher nicht gerne mit dem Fahrrad lang gefahren. Im Tempelareal war der Verkehr etwas besser, besonders bei den kleineren Tempeln.
Eintrittsgebühren
Die Besucher können zwischen drei Arten von Eintrittskarten der Angkor Tempel wählen und mit diesen hat man Einlass zu allen Tempeln:
1 Tageskarte für USD 20,00
3 Tageskarte für USD 40,00
7 Tageskarte für USD 60,00
Bekleidung
Am besten sind leichte, luftige Anziehsachen und gutes Schuhwerk. Flip Flops wären sehr unvorteilhaft gewesen, denn wir sind ständig über Steine und Treppen gestiegen.
Während der Regenzeit (Mai bis Oktober) sollte man einen Regencape dabei haben. Falls Ihr ein Tuk-Tuk nehmt oder selber Fahrrad fahrt, dann ist eine Gesichtsmaske sehr nützlich. Es ist sicher anfangs etwas komisch, jedoch sind die Straßen besonders in der Trockenzeit (Oktober bis April) sehr staubig.
Ansonsten sollte man sicherstellen, dass die Schultern bedeckt sind und man knielange Shorts trägt. Paul war beim Bayon und beim Angkor Wat ok mit knielangen Shorts und im T- Shirt. Meine Shorts am ersten Tag waren etwas kürzer und Vet sagte, dass dies beim Angkor Wat nicht akzeptiert wird. Da es dort viele freundliche “Hello Lady” Verkaufsfrauen gab, kaufte ich mir vor dem Besuch von Angkor Wat schnell eine Hose im Pyjama Stil (eine Art Backpacker Uniform).
Des Weitern sollte man Sonnenschutz tragen und eventuell braucht man Mückenspray während der Sonnenaufgang- und untergangsstunden.
Gut zu Wissen
Generell bekamen wir bessere Einlaufsdeals bei den Tempeln, anstatt in Siem Reap. Die Verkäufer waren einfach offener für Verhandlungen. Falls Ihr ein Souvenir kaufen möchtet, dann schaut als erstes bei den Tempeln nach.
Wichtig zu jeder Zeit
Es ist sehr warm und man verbraucht viel Energie und daher sollte man genug Flüssigkeit zu sich nehmen.
Welche Tempel sind am meisten besucht?
Angkor Wat, Bayon und Ta Prohm sind sehr gut besucht und daher planten wir unsere Ausflüge dem entsprechend.
Tag 1
Am Morgen brachte uns Vet zu dem Ticketschalter beim Haupteingang. An den danach folgenden Tagen, mussten wir dort nicht erst hinfahren und konnten die anderen Eingänge benutzen.
Beim Haupteingangsschalter bekommt man die Pässe. Erst nehmen Sie ein Foto (Personalisiert damit es nicht an zweite ausgegeben wird) und dann wird dies auf den Pass gedruckt. Man muss den Pass immer dabei haben und diesen auch vor dem Eingang zu den individuellen Tempeln vorlegen.
Ta Prohm Tempel (auch informell bekannt als der “Tomb Raider Tempel”)
Als erstes gingen wir zum Ta Prohm Tempel, da dieser in den ersten Morgenstunden noch nicht so voll ist. Es wurden sehr viele Restaurationsarbeiten an dem Tempel ausgeführt und dort waren schon einige Besucher. Ein Tourguide erklärte einer hoch interessierten Deutschen Tourgruppe die Einzelheiten des Tempels und natürlich sah man viele Leute, die ihr Urlaubsfoto mit den Riesen Wurzeln der Feige- und Seidenbäume die aus den Türmen und den Korridoren heraus wachsen aufnahmen. Glücklicherweise fanden wir einige attraktive Korridore um den Tempel herum wo weniger Menschen waren.
Der Tempel wurde berühmt, da dieser als Drehort für den Tomb Raider Film verwendet wurde. Dieser stammt aus der Mitte des 12, Jahrhunderts/ Anfang des 13. Jahrhunderts und wurde gegründet von König Jayavarman VII.
Bei diesem Tempel gibt es zwei Parkplätze, sprich man sollte aufpassen, dass man nicht zu den falschen geht.
Banteay Kdei Tempel
In der Nähe vom Ta Prohm befindet sich der Banteay Kdei Tempel und dieser war schon wesentlich weniger besucht. Generell bevorzugten wir diese kleineren und weniger Populären Tempel.
Banteay Kdei wurde im späten 12. und anfangs des 13. Jahrhunderts während der Herrschaft von König Jayavarman VII erbaut. Uns haben hierbei besonders die Flachrelief gefallen.
Srah Srang
Gegenüber vom Osteingamg des Banteay Kdei Tempels ist das Wasserreservoir Srah Srang. Es wurde Ungefähr Mitte des 10. und spätes 12. Jahrhundert erbaut.
Der Ort (nachdem Ausgang des Banteay Kdei Tempels) wo man auf das Wasserreservoir blickt, ist sehr schön. Nicht nur hat man eine gute Aussicht, sondern man kann auch die schönen Naga Balustrade und die wachenden Löwen auf der Seite begutachten. Es ist perfekt für eine kleine Pause.
Gut zu Wissen
Srah Srang ist ein guter Ort bei Sonnenaufgang und viel weniger besucht als Angkor Wat.
Mittag
Danach sind wir Mittagessen gegangen. Vet kannte ein Restaurant in einem Haus. Wir luden ihn zum Essen ein und er erklärte uns, dass die Fahrer automatisch Essen in einem separaten Teil bekommen. Es gibt nicht überall Restaurants im Tempelareal und darum sollte man mit seinem Fahrer über den Ablaufplan sprechen oder die Restaurants vorher prüfen. Auf alle Fälle essen die Fahrer dort täglich und sie kennen die guten Restaurants.
Angkor Wat
Um ca. 13:00 Uhr waren wir beim Angkor Wat und das war die perfekte Zeit, denn die Tourgruppen waren noch beim Mittagessen. Jedenfalls war die Straße, welche zu dem Tempel führt immer sehr voll, egal zu welcher Zeit wir vorbeifuhren. Es scheinte wie ein großes Zirkusspektakel gefüllt mit Tuk-Tuks, Selfie-sticks überall, Tourgruppen aus aller Welt und die Tourguides waren die Zirkusdirektoren.
Plant mindestens 1 bis 2 Stunden für den Besuch beim Angkor Wat ein, denn dort gibt es viel zu besichtigen.
Vet ließ uns beim Haupteingang auf der westlichen Seite raus und dann gingen wir zum größten religiösen Monument in der Welt. Angkor Wat wurde zwischen Anfang bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts während der Herrschaft von König Suryavarman II gegründet.
Am Anfang läuft man entlang eines langen Weg um den rechteckigen Wassergraben, der den ganzen Angkor Wat Tempel umgibt, zu überqueren.
Sobald Ihr bei der äußeren Mauer ankommt, lauft nicht gleich durch das Tor hindurch, sondern geht nach rechts etwas entlang des Gangs. Nach einigen Metern sieht man bald die riesige Statue des Hinduistischen Gottes Vishnu. Die Statue hat acht Arme und ist mit einem goldenen Stoff bedeckt.
Nach der äußeren Wand kann man entweder weiter geradeaus zum Haupteingang des zentralen Tempels gehen oder man kann nach links zu der Bibliothek gehen und danach zum zentralen Tempel. Bei den Wegen an der Seite sind weniger Besucher und man kann dort viel entspannter sich fortbewegen. Am Haupteingang des zentralen Tempels muss man nur den Schilderungen folgen denn diese führen einen durch den Bereich.
Unser erstes Highlight war die äußere Wand des zentralen Tempels, welche sehr beeindruckende Flachreliefs aufzeigt. Die offiziellen Tourguides können den Besuchern genauer die Geschichten darüber erklären. Man kann einen Tourguide am Anfang bevor man über den Graben läuft mieten. Sie sprechen auch verschiedene Sprachen.
Ein weiteres Highlight war der Turm im inneren, welchen man durch eine steile Treppe erreicht. Vor der Treppe musste man etwas anstehen was sicher bei anderen Besuchszeiten viel länger dauert.
Von dort oben hat man eine tolle Aussicht über die Gegend und es wird einem die Größe des Areals erst richtig bewusst. Es ist wirklich eine unglaubliche Struktur.
Für uns waren die drei Tempel genug für einen Tag und wir sind danach wieder zurück nach Siem Reap.
Phnom Bakheng Tempel
Falls man noch etwas Energie übrig hat, dann kann man noch den Phnom Bakheng Tempel besuchen. Der Tempel befindet sich auf einer Anhöhe und daher ist es am besten diesen am Morgen oder später am Tag zu besuchen.
Wichtig: Phnom Bakheng ist ein sehr beliebter Ort beim Sonnenuntergang. Auf alle Fälle sollte man noch wissen, dass dort ein Schild darauf hingewiesen hat, dass oben auf den Tempel nur eine limitierte Anzahl von Besuchern kann (immer nur 300) und deshalb könnte es passieren, dass man zwar beim Sonnenuntergang dort ist, jedoch nicht bis zum Tempel hinauf kann.
Wir besuchten Phnom Bakheng am Morgen des zweiten Tages.
2. Tag
Phnom Bakheng fortgesetzt …
Der Vorteil beim Besuch des Tempels am Morgen ist, dass dort viel weniger Besucher sind und wir überhaupt kein Problem hatten den Tempel zu begehen.
Am Anfang des Weges der hinauf zum Tempel führt, begrüßte uns ein Affe der eine Art Haustier einer lokalen Familie angehörte. Einige Meter danach trafen wir den Vater der Familie welcher in einer Band der Landminenopfer spielte. Die Musik war einfach wunderbar.
Der Tempel wurde im späten 9. Und anfangs des 10. Jahrhunderts während der Herrschaft von König Yasovarman I erbaut. Die Tatsache, dass dort nicht viele Menschen waren und der Weg im Schatten war, machte den Gang sehr angenehm und romantisch.
Sobald man oben ist, kommt man zu einer Treppe die zum Haupttempel führt. Oben ist es wie eine riesige Plattform und in der Mitte ist ein kleiner Temple. Es war einfach aber sehr schön. Besonders die Farben der Steine bilden einen schönen Kontrast zu der grünen Umgebung und der rotfarbigen Erde.
Bei unserem Besuch war es etwas dunstig und die Sonne stand in der falschen Richtung. Daher konnten wir Angkor Wat nur etwas aus der Ferne sehen.
Angkor Thom
Nach Phnom Bakheng fuhren wir zum Südtor von Angkor Thom. Unser Fahrer hielte etwas vor dem Tor an und somit konnten wir einige Fotos der Statuen an der Seite und von Elefanten die durch das Tor hindurch liefen machen.
Angkor Thom ist die letzte königliche Stadt des Angkor Imperiums. Angkor bedeutet Heilige Stadt und Khmer sind die ethnische Gruppe der Kambodschaner. In Angkor Thom gibt es verschiedene Tempel und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Bayon Tempel
Kurz danach hielte Vet beim Bayon Tempel an und erklärte uns, dass wir ihn wieder bei der Terasse des Lebra Königs wieder treffen werden.
Die Gegend ist wirklich sehr groß und auf dem Weg zu der Terasse gibt dort viel zu sehen. Sein Vorschlag war gut, denn ansonsten hätten wir wieder eine ganze Strecke zurück gehen müssen.
Falls Ihr einen Fahrer habt, dann besprecht den Treffpunkt und eventuelle Optionen für das Mittagessen.
Nachdem ruhigen Morgen beim Phnom Bakheng Tempel fühlte es sich auf einmal an, als ob wir in einen Ameisenhaufen hinein liefen. Außer den riesigen in Stein gemeißelten Gesichtern sah man viele eche Gesichter. Trotz der vielen Besucher ist Bayon sehenswert. Die Details in den Steinen ist Majestätisch. Der Tempel wurde im späten 12. Jahrhundert während der Herrschaft von König Jayavarman VII erbaut. Ein weiterer hervorragender Teil des Tempels sind die Flachrelief bei den äußeren Wänden im unteren und oberen Bereich.
Baphoun, Phimeanakas, Terrasse der Elefanten und Terrasse des Lebra Königs
Nach Bayon gingen wir vorbei am Baphoun Tempel, dem Phimeanakas Tempel und der Terasse der Elefanten und trafen wie vereinbart Vet bei der Terrasse des Lebra Königs. Wir sind nicht in den Baphoun oder Phimeanakas Tempel hinein gegangen. Es wäre einfach viel zu viel gewesen, da Vet uns danach noch seine zwei gewählten Tempel zeigen wollte. Der Anfang des Weges zum Baphoun ist ein guter Standort für Urlaubsbilder.
Man kann in diesem Bereich eine ganze Weile verbringen und es gibt viele Möglichkeiten Souveniers zu kaufen.
Die Terrassen der Elefanten und des Lebra Königs stammen aus dem späten 12. Jahrhundert während der damaligen Herrschaft von König Jayavarman VII. Die detaillierten Arbeiten der beiden Strukturen waren wirklich toll.
– Klickt auf die Bilder um eine größere Ansicht zu erhalten –
Bei der Terasse des Lebra Königs wurden wir gleich von einer Dame wegen Essen angesprochen und wir sagten Nein Danke da Vet ja ein Restaurant für uns hatte. Kurz darauf fanden wir Vet, er trug einen Hut der sehr hilfreich war um ihn wieder zu finden. Er brachte uns dann zu der gleichen Dame von vorher.
Das Restaurant war draußen und ähnelte einen Marktstand. Vorne und in der Mitte waren Tische und hinten waren die Outdoor Küchen. Das Essen war ok.
Nachdem späten Mittag fuhr uns Vet zu seinen Tempeln (beide waren wieder nicht so voll). Wir sind zum Nordtor gefahren und vorher hat uns Vet wieder einen Moment für Fotos gegeben und dann sind wir aus Angkor Thom heraus gefahren zum Nahe gelegenen Preah Khan Tempel.
Preah Khan
Preah Khan, was heiliges Schwert bedeutet, war auch einer unserer Lieblingstempel. Dieser wurde im späten 12. Jahrhundert während der Herrschaft von König Jayavarman VII erbaut.
Der Tempel ist sehr gut erhalten und hatte eine gute Größe um eine Weile dort zu verbringen.
An einem Punkt fühlte es sich dort sehr Mystisch an, denn wir entdeckten einen versteckten Schrein (siehe zweites Bild dieses Artikels). Dieser war in einer kleinen Ecke. Man sah ein wunderschönes Apsara, brennende Räucherstäbchen, Blumen und das Licht vom Fenster verleihte dem ganzen etwas Zauberhaftes. Dies war ein ganz besonderer Moment.
Wir können diesen Tempel sehr empfehlen!
East Mebon
Der letzte Tempel, den Vet uns zeigen wollte war East Mebon welcher aus dem 10. Jahrhundert und der Herrschaft von König Rajendravarman II hervorgeht. Ähnlich wie Phnom Bakheng, war dieser wie eine Plattform . Was diesen Tempel so besonders macht, sind die riesigen wachenden Elefantenstatuen an jeder der Ecken. Das Nachmittagslicht hat diese sehr schön beleuchtet. East Mebon war der perfekte Abschluss unserer 2-tägigen Tour des Angkor Archäologischen Parks.
Ein solches Abenteuer wird immer tief im Gedächtnis verankert bleiben.
You must be logged in to post a comment.